Die Lehramtsstudien
der naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterrichtsfächer dienen der
fachlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Berufsausbildung unter Einschluß
einer schulpraktischen Ausbildung in zwei Unterrichtsfächern für das Lehramt
an Höheren Schulen. Als Fachleute für die Vermittlung
naturwissenschaftlich-mathematischer Kenntnisse erwerben die Absolventinnen und
Absolventen jedoch auch Qualifikationen, die ihnen andere Berufsmöglichkeiten
eröffnen. Beispiele hierfür sind Lehrtätigkeit an anderen Schultypen oder in
der Erwachsenenbildung, Öffentlichkeitsarbeit in Unternehmen einschlägiger
Bereiche oder Tätigkeit im Wissenschaftsjournalismus und -management.
Das
primäre Ziel des Studiums ist der Erwerb eines breiten, wissenschaftlich
fundierten Grundlagenwissens des jeweiligen Unterrichtsfachs. Diese
Ausbildung soll die Absolventinnen und Absolventen befähigen, der
wissenschaftlichen Entwicklung des Fachs in den Jahren ihres Berufslebens
zu folgen und so ihr Unterrichtsfach stets eigenständig
aktualisieren zu können. Von den Absolventinnen und Absolventen wird das
Bestreben nach einer engagierten und optimalen Ausübung ihres Berufs und die
Bereitschaft zur berufsbegleitenden Fortbildung erwartet. Die Studien
orientieren sich sowohl am Forschungsgegenstand der beteiligten Fächer als auch
am Lehrplan der höheren Schulen.
Für die
naturwissenschaftliche Methodik ist der Gewinn von Erkenntnissen durch genaue
und systematische Naturbeobachtung charakteristisch. Die Absolventinnen und
Absolventen sind mit den grundlegenden Experimenten vertraut und können die
Phänomene ihres gewählten Fachs experimentell demonstrieren sowie
Schülerexperimente anleiten. Dies schließt den sicheren Umgang mit Geräten und
Gefahrenquellen sowie Verantwortungsbewußtsein für die Sicherheit der
Schülerinnen und Schüler ein.
Die
Naturwissenschaften und die Mathematik haben einen festen Platz in der an
Höheren Schulen vermittelten Allgemeinbildung. Sie sind für das Verständnis der
Vorgänge des täglichen Lebens notwendig und sie haben Bedeutung für eine
Vielzahl technischer, ingenieurwissenschaftlicher, medizinischer,
biologischer und pharmazeutischer Berufe, wie auch für die Entwicklung der
Philosophie und der Wissenschaftstheorie. Jedes Gemeinwesen profitiert davon,
daß seine Bürgerinnen und Bürger ein gewisses
mathematisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis besitzen, das eine
sachorientierte Meinungsbildung und Mitentscheidung ermöglicht. Dies schließt
auch die Auseinandersetzung mit der Frauen- und Geschlechterforschung
in den Naturwissenschaften ein. Von Lehrkräften wird erwartet, daß sie ihr Fach
in interdisziplinäre Zusammenhänge stellen können. Die freien Wahlfächer bieten
die Möglichkeit, fachübergreifendes Wissen und entsprechende Kompetenzen zu
erwerben.
Neben
der unabdingbaren fachlichen Kompetenz erfordert die Vermittlung der
Fachkenntnisse aber auch didaktische, sprachliche und soziale Kompetenz,
insbesondere hinsichtlich der Überwindung von veralteten Geschlechterrollen.
Die Absolventinnen und Absolventen haben eine Schulung in den modernen
Grundlagen und Methoden der Fachdidaktik und Pädagogik sowie eine
schulpraktische Ausbildung erfahren und kennen die wesentlichen rechtlichen
Grundlagen ihrer Tätigkeit als Lehrkräfte und Prüferinnen oder Prüfer ihrer
Schülerinnen oder Schüler.
Durch
die Wahl einer Diplomarbeit in einem der gewählten Unterrichtsfächer können die
Studierenden das Wissen in einem Spezialgebiet vertiefen und allgemeine
Einblicke in die wissenschaftliche Forschung gewinnen
|