Die Informatik beschäftigt sich mit Grundlagen, Technologie und Anwendungen der systematischen
und automatisierten Informationsverarbeitung. Sie liefert Methoden und Werkzeuge, um komplexe
Systeme in Naturwissenschaft, Technik und anderen Bereichen des menschlichen Lebens beherrschen
zu können, und setzt dazu sowohl mathematisch-formale als auch ingenieurwissenschaftliche
Arbeitsweisen ein. Umgekehrt fließen Erkenntnisse aus Naturwissenschaft und Technik in die Informatik
ein, und konkrete Anwendungsprobleme können den Anstoß zur Weiterentwicklung von Informatikgrundlagen
geben. Entsprechend vielfältig sind Einsatzbereiche und Berufsfelder der Informatik,
die von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung, Anpassung und Wartung spezieller
Hardware- oder Softwarelösungen in den verschiedensten Bereichen von Handel, Wirtschaft und
Industrie reichen.
Das Informatikstudium an der Universität Innsbruck betont die starke Wechselwirkung von Grundlagen,
Technologie und Anwendungen und geht von klar definierten Berufsbildern aus. Es ist in ein
Bakkalaureatsstudium im Umfang von sechs Semestern und in ein darauf aufbauendes Magisterstudium
im Umfang von vier Semestern aufgeteilt.
Das Bakkalaureatsstudium vermittelt eine solide wissenschaftliche Grundausbildung in den Kernbereichen
der Informatik, trainiert in Projektpraktika aber auch die Anwendung des Gelernten auf
konkrete Problemstellungen in Anwendungsfächern. Die Absolventinnen und Absolventen des Bakkalaureatsstudium sollen
- die Spezifikation von Hardware-/Software-/Netzwerksystemen in Abstimmung mit Auftraggebern
aus allen Anwendungsbereichen unter Berücksichtigung des betrieblichen Zusammenhangs
veranwortlich erarbeiten können,
- die am Markt oder im Betrieb verfügbaren Komponenten für gewünschte Hardware-/Software-
/Netzwerksysteme inhaltlich und kommerziell beurteilen können,
- komplexe Hardware-/Software-/Netzwerksysteme gemäß den gewünschten Spezifikationen aus
vorhandenen Komponenten und neu zu entwickelnden Komponenten aufbauen können,
- die Entwicklung der notwendigen neuen Hardware/Software Komponenten unter Verwendung
der jeweils adäquaten Entwicklungsumgebungen und -methoden selbständig durchführen können,
- in Hardware/Software Entwicklungsteams (auch mit Englisch als Arbeitssprache) arbeiten sowie
kleinere Projekte und Entwicklungsteams leiten können und
- die erarbeiteten Hardware-/Software-/Netzwerklösungen im jeweiligen Umfeld verantwortlich
einführen und die entsprechende Mitarbeiterschulung durchführen können.
Insgesamt sollen sie nach kurzer Einarbeitungszeit in allen kleinen, mittleren und großen Betrieben
und Institutionen für beliebige Anwendungen eingesetzt werden können, bei denen es um die Realisierung
von einfachen bis komplexen Hardware-/Software-/Netzwerksystemen geht.
Die mathematisch-formalen und ingenieurwissenschaftlichen Komponenten der Informatik spiegeln
sich deutlich im Ausbildungskonzept der Universität Innsbruck wider, das neben klassischen Lehrformen
verstärkt problem- und projektbezogenes Arbeiten im Team vorsieht. Zusätzlich zu den
Fachkenntnissen in Informatik und im Anwendungsfach sowie der Fähigkeit zum wissenschaftlichen
Arbeiten werden damit Kompetenzen erworben, die den Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung
folgender Aufgaben liefern:
- rasche Einarbeitung in neue Anwendungsgebiete,
- Problemanalyse und kreative Problemlösung,
- Abstraktion und Formalisierung,
- Präsentation und Dokumentation erarbeiteter Lösungen,
- Arbeiten in interdisziplinären und internationalen Teams,
- Projektmanagement,
- Arbeiten und Umgang mit neuen Medien, Informationsdiensten und Kommunikationswerkzeugen.
Ergänzend wird eine fundierte Einschätzung der eigenen Arbeit unter rechtlichen, wirtschaftlichen,
ethischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten durch entsprechende Ausbildungseinheiten im Studium
unterstützt.
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