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Studieninhalt
Die beruflichen Anforderungen an eine/n Wirtschaftsingenieur/in sind
heute einem ständigen Wandel unterworfen. Diese geforderte Flexibilität
kann nur mit einer breiten und methodenorientierten
Grundlagenausbildung bewältigt werden. In den ersten sechs Semestern
wird daher einerseits ein Problembewusstsein geschaffen, um komplexe
interdisziplinäre Aufgabenstellungen lösen zu können, andererseits
werden die notwendigen technischen und wirtschaftswissenschaftlichen
Grundlagen gelehrt. Diese Grundlagenausbildung fördert auch die
Fähigkeit für ein lebenslanges Weiterlernen.
Erster Studienabschnitt
In dieser Studieneingangsphase, die sich über die ersten zwei Semester
erstreckt, werden die erforderlichen wissenschaftlich-methodischen
Grundlagen gelegt und Basiskenntnisse für eine/n
Wirtschaftsingenieur/in des Maschinenbaus vermittelt. Dazu gehören
Mathematik, Physik, Teile der Mechanik, Grundlagen der
Konstruktionslehre mit CAD sowie eine Einführung in die betriebs- und
volkswirtschaftlichen Grundlagenfächer und ein Praktikum in der
Lehrwerkstätte.
Erfahrungsgemäß sind Mathematik und Mechanik jene Fächer, in die im
ersten Studienabschnitt die meiste Arbeit zu investieren ist. Eine gute
Zeitplanung und eine permanente Mitarbeit sind hier der Schlüssel für
eine baldige Ablegung der 1. Diplomprüfung und damit für den
wichtigsten Teilerfolg deines Studiums!
Zweiter Studienabschnitt
Dieser Abschnitt dient der Vertiefung der Basiskenntnisse und deren
Erweiterung und endet mit dem dritten Studienjahr. Die Themenbereiche
umfassen Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Informatik, Statistik
sowie arbeitswissenschaftliche Fächer. ErgŠnzend werden in den
Bereichen Theoretische Maschinenlehre und Maschinenbau weitere
maschinenbauliche Grundlagenkenntnisse vermittelt, wie zum Beispiel
Mess- und Regelungstechnik, Thermodynamik und Strömungslehre,
Elektrotechnik, Technologie der Fertigung, Werkstoffe und weitere.
Dritter Studienabschnitt
Dieser Abschnitt dient der Vertiefung und abschließenden
Spezialisierung des Studiums. Er besteht ausschließlich aus gebundenen
Wahlfächern im Umfang von 54 Semesterstunden, die du
eigenverantwortlich unter Einhaltung bestimmter Regeln aus den
verfügbaren vier Schwerpunkten auswählen kannst. Darin werden
Vertiefungsmöglichkeiten in weitläufigen Bereichen der
Wirtschaftswissenschaften sowie der Arbeitswissenschaft und des
Managements geboten. Spezifische Veranstaltungen zur Förderung der
Persönlichkeitsentwicklung setzen den interdisziplinären Gedanken fort
und tragen zur Erweiterung der sozialen und emotionalen Kompetenz
unserer AbsolventInnen bei. In allen Schwerpunkten gibt es wählbare
Lehrveranstaltungsblöcke mit Vorlesungen, Übungen, Seminaren und
Projektarbeiten. Damit werden neben den reinen Fachkenntnissen auch
generelle Fertigkeiten erworben, wie beispielsweise die Fähigkeit,
Abschlussberichte über Projektarbeiten zu verfassen oder in Seminaren
entsprechend recherchierte Themen zu präsentieren und Meinungen in
einer Diskussion zu verteidigen.
Folgende Schwerpunkte werden angeboten:
· Produktions-
und Produktmanagement: Dabei wird den Studierenden ein umfangreiches
Wissen an Methoden und Techniken im Bereich der innerbetrieblichen und
der außerbetrieblichen Vorgänge und Abläufe vermittelt. Die Entwicklung
und Anwendung technisch-organisatorischer Methoden und Werkzeuge zur
Planung und Rationalisierung der Logistik, das Management der
Produktion und der Qualität, sowie die Konzeption neuer Produkte und
Dienstleistungen sind nur einige Beispiele. Die Vertiefungen dieses
Schwerpunkts sind die Logistische Planung, das Prozessmanagement, das
Qualitäts- und Umweltmanagement, sowie das Produktmanagement und die
rechnerintegrierte Fertigung.
· Arbeitswelt und
Organisationsgestaltung: Hier werden organisatorische, wirtschaftliche
und managementorientierte Fähigkeiten erworben, die notwendig sind, um
neben dem technischen Fachwissen jene Qualifikationen zu erwerben,
welche von der Wirtschaft benötigt werden. Zu diesen Qualifikationen
gehören die Arbeitsplanung und -steuerung, General Management,
Ergonomie und Arbeitssicherheit sowie das Projektmanagement.
· Wettbewerb und
Unternehmensführung: Von anwendungsorientierten IngenieurInnen wird
heute nicht nur die Optimierung der betrieblichen Abläufe im Sinne
einer Kosten- und Zeitwirtschaftlichkeit in der Produktion von Gütern
und technischen Dienstleistungen verlangt, sondern auch ein
qualifiziertes Monitoring der sich ständig verändernden
Wettbewerbsbedingungen, um neue Herausforderungen früh zu erkennen und
für die Unternehmung zu nutzen. Die Vertiefungen dieses Schwerpunkts
sind Unternehmensgründung und Entrepreneurship, Theorie und Praxis des
Wettbewerbs, Governance und Unternehmensführung, sowie
Unternehmensrechnung und Controlling.
·
Finanzwirtschaft und Risikomanagement: Ein zentraler Aspekt für den
Erfolg jeder unternehmerischen Tätigkeit besteht in der optimalen
Ausgestaltung von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen. Zu
modernen Managementaufgaben, die in Industrieunternehmen häufig von
TechnikerInnen wahrgenommen werden, gehört zunehmend auch die Lösung
komplexer Finanzierungsprobleme. Aufgabengebiete wie
Unternehmensfinanzierung, Investment Banking, Financial Engineering und
Risikomanagement werden behandelt.
Freie Wahlfächer
Zehn Prozent des Studienumfangs sind vom Gesetzgeber für Freie
Wahlfächer vorgesehen. Dies ermöglicht dir 21 Semesterstunden auch
nicht wirtschaftsingenieurspezifische Lehrveranstaltungen an jeder in-
oder ausländischen Universität völlig frei zu absolvieren. Damit kannst
du deinen Bildungshorizont in Sprachen, Human- und
Geisteswissenschaften, Rechtsfragen usw. erweitern.
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