Allgemein
Ziel des Biologiestudiums in Salzburg ist die wissenschaftliche Berufsvorbildung zur Erfassung,
Analyse und Interpretation biologischer Prozesse und Wechselwirkungen in Natur und Umwelt.
Das Studium umfasst dabei die Vermittlung von Grundlagen aus Chemie, Physik und Biochemie,
molekularer Biologie, Physiologie, Umweltwissenschaften und organismischer Vielfalt einerseits
und angewandter Biologie wie Biotechnologie, Bioanalytik und Biotop- und Wildlifemanagement
andererseits.
In Abstimmung mit dem international verbreiteten, insgesamt dreistufigen Universitätssystem
(Bachelor-Master-Doctor) bietet das Biologiestudium zunächst ein einführendes und der
Berufsvorbildung dienendes Bakkalaureatsstudium mit den Schwerpunkten angewandte
Physiologie und Labortechnik, angewandte Ökologie und Genetik und Molekularbiologie. Dieses
Studium umfasst sechs Semester und orientiert sich im Schwerpunkt an Berufsfeldern wie
biomedizinische Analytik, Biotechnologie und Natur- und Landschaftsschutz. Das Curriculum
dieses Studiums führt einerseits auf diese Anwendungen der Biologie hin und betont
andererseits die Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses für eine fachübergreifende,
integrative Biologie. Großer Wert wird auf die Vermittlung und Förderung von Flexibilität und
kritischem Denken, Beschaffung von Information und Planung, sowie Durchführung und
Bewertung von Experimenten gelegt. Dies entspricht allgemeinen akademischen Qualifikationen,
die eine Offenheit für berufliche Diversität und wissenschaftliche Weiterbildung garantieren.
Im Anschluss an das Bakkalaureatsstudium dient das vier Semester umfassende
Magisterstudium der wissenschaftlichen Vertiefung, der Verfassung und Kommunikation
wissenschaftlicher Arbeiten und der beruflichen Spezialisierung aus einem breiten Spektrum
biologischer Disziplinen. Für das Erreichen der notwendigen Spezialisierung werden etwa zehn
Schwerpunktfächer geboten, die aus den Forschungsschwerpunkten der biologischen Institute
rekrutiert werden. Die Interrelation von Forschung und Lehre steht im Mittelpunkt dieses
Studiums. Ein wesentlicher Teil der Ausbildung wird in Form selbstständiger Projekte in
Zusammenarbeit mit internationalen Einrichtungen und Forschungsstätten geboten. Das Angebot
der Schwerpunktfächer ist dabei 'flexibel' in dem Sinne, dass es den gegenwärtigen Stand und
die aktuelle Entwicklung in verschiedenen Disziplinen der Biologie widerspiegelt. Zudem wird
dadurch eine zeitliche Koordinierung gemeinsamer, österreichweiter Schwerpunkte zur Erhöhung
von Flexibilität und Erfahrung ermöglicht.
Magisterstudien
Die wissenschaftliche Spezialisierung und Vertiefung durch forschungsbezogene Lehre im
Bereich der Biologie wird durch das Magisterstudium vermittelt. Insbesonders werden vier
Themenbereiche (‘core courses, compulsary’) der Biologie durch vier Magisterstudienlinien mit
folgenden Schwerpunktfächern (optional courses) angeboten:
Zoologie/
Neurobiologie, Verhaltensbiologie, Psychophysiologie,
Tierbiologie
Bioanalytik und Zellphysiologie
Umweltbiologie und Ökoethologie,
Wildlife-Assessment, Management und
Dokumentation
Tierhaltung
Biologische Strukturforschung
Bio- und Neuroinformatik
Ökologie/
Umweltbiologie, Umwelttoxikologie, Umwelt-
Umweltbiologie Monitoring, Umwelt-Ökonomie,
Geobotanik und Vegetationsökologie,
Natur- und Landschaftspflege
Ökoethologie und tierische Lebensräume
Fließgewässerkunde, Limnologie
Hydrobiologie
Botanik/
Angewandte und molekulare Pflanzenphysiologie,
Pflanzenbiologie Pflanzliche Biotechnologie,
Biologische Strukturforschung
Vegetationsbiologie und Geobotanik
Diversitätsforschung und Formenvielfalt
Genetik/
Angewandte Genetik
Biotechnologie Genomanalyse
Mikrobiologie
Zell- und Entwicklungsbiologie
Immunbiologie und Immunchemie
Biologisches Modellieren und Bioinformatik
Drug-Design
Umweltanalytik/Umweltchemie
Die Schwerpunkt- oder Modulbildung basiert auf einer signifikanten interdisziplinären
Kooperation aller biologischen Institute. Dies ermöglicht die Fokussierung auf neue und hoch
aktuelle Forschungs- und Anwendungsbereiche, entsprechend der aktuellen Entwicklung des
Wissensstandes und den prospektiven Berufsfeldern für Biologen. Die Begriffe der
Schwerpunktbildung werden im Magisterzeugnis geführt, um die Berufs- und Einsatzfähigkeit des
Biologen zu erhöhen.
Die berufsorientierte und auf weitere wissenschaftliche Ausbildung zielende Schwerpunktbildung
ist zudem zeitlich flexibel gestaltet. So können sowohl auf nationaler als auch auf internationaler
Ebene abgesprochene Projekte zu einer vorübergehenden Schwerpunktbildung innerhalb des
Studiums gebracht werden. Dadurch ist eine erhebliche Steigerung der wissenschaftlichen
Kompetenz, Effizienz und Betreuung (z.B. durch Gastprofessoren, Gastvorlesungen, extrauniversitäre
Kurse, Austausch von Studenten, externe Universitätskurse) zu erwarten.
Im Magisterstudium wird auf den Erwerb selbstständigen wissenschaftlichen Denkens und
unabhängiger, forschungsbezogener Arbeit größter Wert gelegt. Die Schwerpunktbildung, die mit
dem Thema der Magisterarbeit koordiniert ist, reflektiert eine berufsorientierte Ausbildung mit
Einsatzgebieten wie
Biomedizinische Labors einschließlich der Forschung im biologischen,
medizinischen und pharmazeutischen Bereich
Humanbiologische Untersuchungsstellen
Umweltanalytik und Gefahrenbewertung
Biomonitoring
Öffentliche und private Institutionen des Natur- und Landschaftsschutzes
Artenschutzprogramme der EU
Biotechnologie-Industrien
Tier und Pflanzenkultur
Tiergarten, Reservate, Nationalparks
Fischereiwirtschaft
Bioinformatische und biostatistische Erhebungsstellen,
Biomarketing
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