Die Verknüpfung theoretischer und praktischer künstlerisch-wissenschaftlicher Interessen stellt in der
zeitgenössischen Kunst- und Kulturdiskussion bereits ein Faktum dar. Ungeachtet dessen orientieren
sich die Ausbildungsangebote für dieses Feld immer noch an autonomen wissenschaftlichen und
künstlerischen Disziplinen.
Das führt dann dazu, dass etwa Studierende aus Studienrichtungen wie
Kunstgeschichte, Sprachwissenschaften, Philosophie oder Theaterwissenschaften ihre eigentlichen
Disziplinen in der Praxis nur mehr bedingt weiterführen und sich vor den geänderten
Rahmenbedingungen in disziplinäre Grauzonen bewegen: KünstlerInnen arbeiten zugleich als
KuratorInnen oder KritikerInnen, für die es bis dato keine eigenen universitären Ausbildungsangebote gibt
oder wenn, dann nur postgradual studiert werden können; Studierende mit wissenschaftlicher Ausbildung
finden nicht selten den Weg in die künstlerische Praxis, die den interdisziplinären und praxisorientierten
Raum bietet, den ihre universitäre Disziplin und deren Handlungsspielräume aus berechtigten Gründen
nicht abdecken kann.
Schon in den letzten Jahren haben Studierende etwa aus den Studienrichtungen Malerei und Graphik,
Bildhauerei, Medailleurkunst und Kleinplastik, Tapisserie, Architektur, Kunstgeschichte, Philosophie,
Theaterwissenschaften, Psychologie u.a. die Angebote aus den kunst- und kulturwissenschaftlichen
Fächern an der Akademie der bildenden Künste Wien besucht. In diesem Zusammenhang hat sich eine
inhaltliche Struktur herausgebildet, die nun nicht allein über das Freifach-Angebot vermittelt, sondern als
koordiniertes und bedarfsorientiertes Schwerpunkt-Programm angeboten werden soll. |